Die Pankgrafschaft wurde im Jahre 1381 nach der legendären Schlacht am Lausefenn gegründet. Unter der Führung des Urgrafen Udo mit der gespaltenen Klaue eroberten die tapferen Männer den Pankegau, ein Gebiet, das sich entlang des Flüsschens Panke erstreckt, mitten im Herzen des heutigen Berlin-Wedding.
Die Chroniken berichten von Landknechtsliedern, Fehdefahrten und einem tiefen Sinn für Gemeinschaft, der die Pankgrafen von Anfang an prägte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor sich die Spur der Pankgrafen, die Zeitläufe verschleierten ihre Taten, und die Gemeinschaft versank in den Nebeln der Geschichte. Doch im Jahre 1881 wurde die Pankgrafschaft durch eine Weddinger Tafelrunde neu belebt. Männer mit Haltung, Humor und Heimatliebe gründeten die „Antipolitische Vereinigung“, die später zur Alten Pankgrafen-Vereinigung von 1381 wurde. Diese Neubelebung war mehr als ein nostalgischer Akt, sie war ein Bekenntnis zu Freundschaft, Wohltun und Vaterland, jenseits von Parteipolitik und Zeitgeist. Die Männer verbannten Politik aus ihrer Mitte und widmeten sich stattdessen dem ritterlichen Geist, dem Berliner Humor und der mildtätigen Tat. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die APV zu einer festen Größe im Berliner Vereinsleben. Ihre Feste, Rituale und wohltätigen Aktionen wurden zu einem Symbol für gelebte Tradition und moderne Gemeinschaft. Die Pankgrafen traten auf, nicht laut, aber würdevoll. Sie halfen, feierten, erinnerten und verbanden. Heute lebt die Geschichte der Pankgrafen weiter, in ihren Gewändern, ihren Liedern, ihren Fehdefahrten und ihren Herzen. Sie ist keine bloße Erinnerung, sondern eine lebendige Kraft, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet.
Unser Gewand, Ornat genannt, ist kein Kostüm, sondern ein Symbol. Es steht für Haltung, Geschichte und Gemeinschaft. Wer das Ordenskleid trägt, zeigt damit nicht nur Zugehörigkeit zur Pankgrafschaft, sondern auch Respekt vor ihren Werten und ihrer Tradition. Das Ordenskleid öffnet Herzen, vertreibt Alltagssorgen und verbindet uns mit unserer Geschichte. Es ist Ausdruck von Würde und Humor zugleich, getragen bei besonderen Anlässen, Fehdefahrten und ritterlichen Begegnungen. Jedes Gewand ist individuell gestaltet, doch stets verbunden mit den Farben, Zeichen und Symbolen der Pankgrafen. Es spiegelt die Persönlichkeit seines Trägers wider und zugleich die Einheit der Gemeinschaft. Das Tragen des Ordenskleids ist ein Akt der Verbundenheit. Es schafft Nähe, stiftet Gespräche und erinnert daran, dass Ritterlichkeit auch heute noch gelebt werden kann. Es ist die Brücke zur Freundschaft, das Tor zum Berliner Humor und Ausdruck unseres Wesens. Wer es trägt, trägt auch Verantwortung, für sich, für die Gemeinschaft und für das, was die Pankgrafen seit 1381 ausmacht.
Die Feste und Zusammenkünfte der Alten Pankgrafen-Vereinigung sind Ausdruck von Lebensfreude, Verbundenheit und Haltung. Sie verbinden Geschichte mit Gegenwart und Menschen miteinander – würdevoll, herzlich und mit einem Augenzwinkern.
Da es sich bei der APV um einen reinen Männerorden handelt, wird für die dazugehörenden Damen immer wieder besondere Veranstaltungen organisiert.
Immer wieder „erobern“ die Pankgrafen symbolisch eine Stadt – mit Schwertgerassel, Schlachttrommel und Fehdebrief. Doch der wahre Sieg ist die Versöhnung: Aus Gegnern werden Freunde, aus Fehde wird Freundschaft. Die Übergabe des Stadtschlüssels, das gemeinsame Mahl und die ritterliche Geste der Versöhnung sind Höhepunkte dieser Fehdefahrten, an deren Ende stets die Übergabe einer großzügigen Spende für eine soziale Einrichtung der neuen Vasallenstadt steht.
Zu den wichtigsten Festen zählen:
• das Eisbeinfest, bei dem Pankgrafen und Gäste zusammenkommen, um Berliner Geselligkeit, Humor und Kameradschaft zu feiern
• das Ordensfest am Tag Pankratius, das höchste Fest der Pankgrafen, bei dem Ritterschläge, Ehrungen und feierliche Zeremonien stattfinden.
Ob in Berlin, Braubach oder Osterode – die Pankgrafen feiern mit Geist, Herz und Humor. Ihre Feste sind Rituale der Freundschaft und Zeichen einer Gemeinschaft, die sich selbst und anderen Freude schenkt.